Unter Leitung von Rüdiger Strack, Abteilungsleiter für Finanzen und Controlling, bekamen die Nachwuchspolitiker einen Eindruck über Geschichte, Struktur und Perspektive des ehemaligen Siegerländer Unternehmens. Denn seit 2007 firmiert das Unternehmen unter dem Namen „Siemag Tecberg“ und ist nicht mehr Teil der SMS Unternehmensgruppe. Damals wurde das Bergbaugeschäft abgespalten und unter einem neuen Eigentümer neu aufgebaut. Die ersten Anfänge des Unternehmens datieren von 1871, seit 2009 ist der Unternehmenssitz Haiger.
Heute ist die Firma v.a. in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Schachtfördertechnik für die Rohstoffindustrie, Bergbauunternehmen und die Energiebranche wie auch Verkehrsprojekte, die Bergwerksbelüftung und Konzeptionierung und Bau von Endlagern tätig. Dabei stellt das Unternehmen v.a. das Know How in der Firma und unterhält keine eigene Gesamtfertigung mehr. Vielmehr wird in der Produktion ausschließlich die Endmontage der Maschinen übernommen. Wichtigster Bestandteil der Unternehmenstätigkeit sind dabei Entwicklung, Planung, Beschaffung und Engineering. Dabei kann das Unternehmen aus den letzten acht Jahren wichtige Referenzprojekte wie den Gotthard-Basis-Tunnel (Lüftungstechnik), das Schiffshebewerk Brandenburg (Hebetechnik), Goldbergwerke in Südafrika (Fördertechnik) oder auch die Lagerstätten Asse, Konrad und Gorleben (Lagerungstechnik) aufweisen.
Mittlerweile ist Siemag Tecberg weltweit u.a. mit Standorten in Tianjin und Peking (China), Kattowitz (Polen), Johannesburg (Südafrika) und Moskau (Russland) vertreten. Dabei betreiben die Tochtergesellschaften im Ausland überwiegend Kundenwerbung und Serviceleistungen, während Planung und Endmontage in Haiger erfolgen. Eine Serienproduktion findet nicht statt, es handelt sich bei jedem Projekt ausschließlich um Einzelplanungen und Spezialanfertigungen.
Die durchschnittliche Laufzeit für einen Auftrag beträgt dabei von Beginn der Planung bis zur Inbetriebnahme vor Ort rund sechs Jahre. Dementsprechend ist Siemag Tecberg auf eine erfolgreiche Werbung von Neukunden angewiesen. Weltweit beschäftigt Siemag Tecberg 400 Mitarbeiter, am Standort in Haiger sind 175 Mitarbeiter beschäftigt, rund die Hälfte davon sind Ingenieure und Techniker. Seit 2007 wurde der Umsatz auf rund 111 Mio. Euro im Jahr verdreifacht, der aktuelle Auftragseingang beziffert sich auf 136 Mio. Euro. Der Unterschied ergibt sich aufgrund der langen Auftragslaufzeiten, an deren Ende erst die Zahlung erfolgt. Absolutes Spitzenjahr war 2011 mit 148 Mio. Euro Auftragseingang. Der Rückgang ist v.a. auf das eingebrochene Russlandgeschäft aufgrund der Handelssanktionen der Europäischen Union gegen die Russische Föderation zurückzuführen. JU-Vorsitzender Patrick Mamok, der auch zugleich Mitglied im JU-Bundesvorstand ist, konstatiert: „So trifft uns die weltweite Krisenpolitik auch ganz akut vor Ort. Solche Handelsauseinandersetzungen bedrohen nicht nur den Umsatz heimischer Unternehmen, sondern auch Arbeitsplätze und letztlich auch kommunale Steuereinnahmen, mit denen wir unsere Kindergärten und Straßen unterhalten. Dementsprechend wichtig ist für uns eine gute Außen- und Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.“

Für seine Kunden fertigt Siemag Tecberg neben Fördermaschinen v.a. Brems- und Aufzugsanlagen, Stahlbau-, Streben- und Führungsgeräte, Seilhandling sowie Kühlungsgeräte. Die Geschäftsbereiche gliedern sich dabei in die fünf Felder „Rohstoffe Fördertechnik“, „Schwerlast- und Einlagerungstechnik“, „Kühlungssysteme“, „Automatisierungs- und Antriebstechnik“ sowie „Wartung, Instandhaltung, Betrieb und Schulung“.

Von der heimischen Politik wünscht sich Finanz-Chef Rüdiger Strack neben einer stabilen Gewerbesteuer v.a. eine zeitnahe Sanierung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, d.h. die Sanierung der Autobahnbrücken und den sechsspurigen Ausbau der A45, zugleich aber auch den Ausbau des Schienenwegenetzes. Genauso wichtig sei aber auch ein Hotel mit angemessener Ausstattung für die Kundschaft wie auch eine bessere ÖPNV-Anbindung für das Gewerbegebiet Kalteiche, um gerade auch jungen Auszubildenden den Weg zur Arbeitsstätte zu ermöglichen.

JU-Chef Patrick Mamok abschließend: „Wir danken den Mitarbeitern von Siemag Tecberg für ihren Einsatz vor Ort und nehmen einiges an Hausaufgaben von dem Besuch mit. Als junge Kommunalpolitiker liegt uns viel daran, die heimische Wirtschaft und damit den Standort Haiger zu stärken, um gerade auch für junge Familien attraktiv zu werden.“

« Patrick Mamok führt Junge Union in Kommunalwahlkampf Heimische Junge Union erfolgreich auf Deutschlandtag »

Jetzt teilen: